Hier nun mal mein Geburtsbericht aus der Sicht von Mama:
Upps, da ist was rausgefallen! - So würde wohl die Überschrift lauten!
Es war einmal ... an einem sonnigen Sonntag Ende Juli!
Aber erstmal zur Vorgeschichte ...
Die gesamte Schwangerschaft war im Großen und Ganzen total ok. Die üblichen Zipperlein: Übelkeit die ersten Wochen, Probleme beim Liegen und ab der 26. SSW eingeschlafene Finger, leichte Wassereinlagerungen in den Beinen. Ich war die letzten sechs Wochen zur Akkupunktur wegen der Finger, Wassereinlagerung und zur Geburtsvorbereitung.
Mein Bauch war gegen Ende riesengroß (wie man mir hinterher bestätigte) und das Gewicht drückte ziemlich auf mein Kreuz - ich konnte die letzten Tage kaum noch laufen und hab mich nur noch im Schneckentempo fortbewegt. Die Hitze diesen Sommers hat ihr Übrigens getan (apropos Sommer - davon hab ich nicht wirklich was mitbekommen. Mir war es sogar zu heiß, um mich auf den Balkon zu legen).
Bei der letzten Akkupunktur am Donnerstag wurde mir schon "nahegelegt", dass ich das Kind bald "rauswerfen" sollte (Muttermund war fingerdurchlässig).
So, nun aber zum 30.07.2006:
Es ging wahnsinnig schnell - damit hab ich nicht gerechnet.
Ab vier Uhr morgens "Bauchweh" - ich dachte, ich müsste aufs Klo, ging aber nix (müssen wohl tatsächlich schon Wehen gewesen sein). Um neun Uhr hab ich mich dann in die Badewanne gelegt, um zu testen, ob es echte Wehen sind. Um elf Uhr waren es dann deutliche Wehen, aber nicht schlimm. Eigentlich wäre ich noch gar nicht ins Krankenhaus gefahren, aber mein Mann meinte um ein Uhr, es wäre Zeit (Wehen 5 min). Na gut. Dort angekommen, Muttermund 3-4 cm, es wurde CTG geschrieben und Ultraschall gemacht. Während ein Entspannungsbad für mich eingelassen wurde, wurden die Wehen schlimmer - ich hatte das Gefühl einen großen "Haufen" rausdrücken zu müssen. Oje! Wenn das noch ein paar Stunden so weiter geht, dann will ich eine PDA. Jedoch ... der MuMu war offen - ab in den Kreißsaal. Erste Presswehe und man sagte mir was von blonden Haaren, die schon sichtbar wären. Dann bekam ich irgendetwas wehenförderndes in die Nase gespritzt, weil die Abstände zu lang waren und das Köpfchen ja schon feststeckte. Noch zweimal feste gepresst und die kleine Süße war da. Um 14:39 Uhr lag ein nacktes 2770g leichtes und 49 cm langes (KU 33 cm) Baby auf mir.
Dann bekam ich doch noch einen Wehentropf, weil die Wehen nachgelassen hatten und die Plazenta immer noch fest hing. Etwa zwanzig Minuten später war das dann auch geschafft. Ein Scheidenriss wurde dann noch mit zwei Stichen genäht.
Aber dann ...
Anscheinend, hatte ich sehr viel Blut verloren und musste noch eine endlos lange, sehr unangenehme Untersuchung des MuMu durchstehen (das war schlimmer, als die Geburt selbst).
Aus den Augenwinkeln konnte ich sehen, wie die Kleine gemessen, gewogen, eingewickelt, ... wurde. Mein Mann war die ganze Zeit bei ihr.
Wir wurden dann in ein extra Zimmer gebracht und erstmal in Ruhe gelassen. Gott-sei-dank hatte uns die Hebi im Geburtsvorbereitungskurs schon die wichtigsten Dinge über das Stillen (wie anlegen, wie lange, wie ablösen) erklärt, so dass wir das Charlotte auch gleich ihre ersten MuMi-Tropfen bekam. Bis endlich jemand kam und uns das erklären wollte, waren wir bereits bei der zweiten Seite ...
Zwei Stunden später wurden wir dann aufs Zimmer gebracht und ich bekam sogar noch was zu Essen - damit hatte ich nicht gerechnet und wollte Männe schon losschicken).
Was mich allerdings inzwischen ziemlich ärgert und ich nie wieder machen würde: Man hat mir empfohlen, die Kleine über Nacht ins Babyzimmer zu geben, damit ich nochmal ausschlafen könnte. Ich wurde nicht einmal wegen Stillen geweckt - ich glaube nicht, dass die Kleine die ganze Nacht keinen Hunger hatte und ich will eigentlich auch gar nicht wissen wieviel sie geschrieen hat oder was man ihr gegeben hat.
Am nächsten Tag bekam ich einen Zimmernachbarin mit einem Kaiserschnitt und so wurden die Babys wieder weggebracht. In dieser Nacht hat man mich einmal um zwei Uhr morgens gewecht (zu dieser Zeit wurden alle Babys gewickelt und umgezogen). Als man die Kleinen morgens brachte, hatte sie einen einen Schnuller sowie eine Teeflasche im Bettchen.
Zum Wickeln sollten sie alle vier Stunden geholt werden - ich hatte nicht das Gefühl, dass ich das selber machen dürfte. Es kam aber niemand. Auf mein Nachfragen hieß es - kommt gleich. Jaja, weitere zwei Stunden später - die Kleine hat schon richtig gestunken - bin ich dann ins Babyzimmer marschiert. Mit ziemlich mürrischem Blick hat sie die Kleine dann gewickelt und mir netterweise gezeigt, wie man's macht.
Auch in der darauffolgenden Nacht war die Kleine wieder im Babyzimmer (ich mach sowas nienienie wieder) und ich wurde wieder um zwei Uhr geweckt. Zum Stillen habe ich sie in ihre Decke eingewickelt - damit sie nicht friert. Sagt doch glatt die Schwester: Das Kind soll arbeiten und nicht kuscheln. Diesmal ließ sich Charlotte überhaupt nicht mehr beruhigen (die "Tante" hat alles ausprobiert von Tee, Schnuller bis hin zu Tropfen - ich wusste es ja nicht besser), so dass ich sie mitnehmen "musste". Das hat meiner Zimmernachbarin nicht so besonders gefallen - tja. Ich fand es auch nicht lustig, dass ihre halbe Verwandschaft bis abends um elf da war - inklusive ihrem 15 Monate alten Satansbraten (sie sagte selbst, dass es zwei Erwachsene bedarf, um ihn unter Kontrolle zu halten).
An diesem Tag durften wir dann nach Hause.